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Steirische Streifenwägen werden mit Defibrillatoren ausgestattet

Weitere Verdichtung des Notfallhilfe-Netzes in der ganzen Steiermark

In Österreich sterben jährlich rund 7.000 Menschen an plötzlichem Herztod – oft völlig unerwartet und ohne vorangegangene Symptome. Eine Herzdruckmassage und der rasche Einsatz eines Defibrillators können die Überlebensraten enorm steigern und Todesfälle durch plötzlichen Herzstillstand reduzieren. Je schneller erste Hilfe geleistet wird, desto höher sind die Überlebenschancen und desto geringer die Folgeschäden.

Defibrillatoren-Projekt für noch effektivere Rettungskette

Bei einem Unfall oder medizinischen Notfall ist die Polizei oft als erstes vor Ort. Um die Rettungskette so effektiv wie möglich zu gestalten, wurden in einem Pilotprojekt in Graz (ab 2015) und der Südoststeiermark (ab 2020) Einsatzfahrzeuge der Polizei mit Defibrillatoren ausgestattet. In den Pilotregionen wurden seit 2020 rund 100 Defi-Einsätze von der Polizei ausgeführt. Dabei konnten 22 Personen mit Vitalfunktionen an das Rote Kreuz bzw. den Notarzt übergeben werden.

Die Steiermärkische Landesregierung hat nun die landesweite Umsetzung beschlossen. Die Hauptstreifenwägen der Polizei-Dienststellen im ganzen Land werden mit mobilen halbautomatischen Defibrillatoren ausgestattet und Polizistinnen und Polizisten damit im Ernstfall zu Lebensrettern. Die Rettungskette und das Netz der ‚First Responder‘ bei medizinischen Notfällen in der Steiermark wird damit weiter verdichtet. Steiermarkweit werden dann Polizistinnen und Polizisten durch die Rotkreuz-Rettungsleitstelle alarmiert und können bei Herzstillständen so rasch wie möglich professionelle Hilfe leisten. So wird die entscheidende Reaktionszeit zwischen Wahrnehmung eines Herzstillstandes und der Anwendung eines Defibrillators verkürzt und gleichzeitig das organisierte Netz der Ersthelferinnen und Ersthelfer erweitert.

Defis bei der Polizei in der ganzen Steiermark bis Ende 2023

Bis Jahresende werden alle steirischen Polizeidienststellen und Sonderdienststellen, wie die Autobahnpolizei – je nach Größe – mit einem oder zwei Defibrillatoren, 164 insgesamt, ausgestattet werden, die dann in den Streifenwägen mitgeführt werden und im Notfall zum Einsatz kommen. Neben den 164 mobilen Defibrillatoren werden vier Übungsgeräte sowie 50 Stück Reserveelektroden beschafft. Das Projekt ist eine Kooperation des Landes Steiermark mit der Landespolizeidirektion und dem Roten Kreuz Steiermark. Während das Land Steiermark die Finanzierung sicherstellt, wird die Beschaffung der Defibrillatoren, die bei der steirischen Polizei zum Einsatz kommen, durch das Rote Kreuz Steiermark durchgeführt. Die Projektkosten, die vom Land Steiermark getragen werden, belaufen sich auf 160.000 Euro.

Landeshauptmann Christopher Drexler: „Mit der Ausstattung von Polizeifahrzeugen in der ganzen Steiermark mit mobilen Defibrillatoren kann im medizinischen Notfall noch schneller geholfen werden. Damit kann Schaden abgewendet und vor allem können Menschenleben gerettet werden. Ich freu mich daher, dass wir dieses wichtige Projekt für die Gesundheit und Sicherheit der Steirerinnen und Steirer jetzt auf unser ganzes Bundesland ausweiten können. Die bisherigen Erfahrungen aus Graz und der Südoststeiermark zeigen, dass die Defis wirken und entscheidend für die Wiederbelebung sein können. Ich möchte diesen Anlass nutzen, mich bei allen Polizistinnen und Polizisten und den Kräften des Roten Kreuzes in der Steiermark für ihren tagtäglichen Einsatz für die Sicherheit und die Gesundheit der Steirerinnen und Steirer zu bedanken!“

Landeshauptmann Stellvertreter Anton Lang: „Unsere steirischen Polizistinnen und Polizisten sorgen rund um die Uhr für die Sicherheit in der Steiermark. Daher wollen auch wir ihnen die größtmögliche Sicherheit anbieten und eine moderne und zeitgemäße Ausrüstung zur Verfügung stellen. Ich freue mich sehr, dass mit den flächendeckenden Defibrillatoren in den Polizeiautos im Ernstfall schnell geholfen werden kann.“

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Nach Wien und dem Burgenland ist die Steiermark mit der Ausrollung dieses Projekts bei der Weiterentwicklung der Akutversorgung österreichweit an der Spitze. Wir können durch diese große Erweiterung mobiler Defibrillatoren das Netz von Ersthelferinnen und Ersthelfern dichter spannen, und so wesentlich für eine erfolgreiche Reanimation – sollte sie nötig sein – vorsorgen.“

Landespolizeidirektor Gerald Ortner: „Polizistinnen und Polizisten können tagtäglich mit Einsätzen konfrontiert werden, bei denen sie Erste Hilfe leisten müssen. Oftmals sind unsere Kräfte vor anderen Einsatzorganisationen vor Ort und müssen schnell agieren. Es freut mich daher sehr, dass wir dieses bereits 2015 in Graz bzw. 2020 in der Südoststeiermark begonnene Projekt nun im ganzen Landesgebiet umsetzen können. Durch die Projektumsetzung unterstützen wir unsere Beamtinnen und Beamten und geben ihnen mehr Handlungssicherheit für ein rasches, koordiniertes und beherztes Handeln. Am wichtigsten ist aber, dass damit Menschenleben gerettet werden können.“

Werner Weinhofer, Präsident des Roten Kreuzes Steiermark: „Polizistinnen und Polizisten sind darauf geschult, im Ernstfall rasch zu handeln und stellen damit ein wichtiges Glied der Rettungskette dar. Durch die Ausstattung von Polizeifahrzeugen mit mobilen Defibrillatoren wird sichergestellt, dass flächendeckend in der gesamten Steiermark ein dichtes Netzwerk an lebensrettenden Geräten geschaffen wird. Eine sinnvolle Initiative im Sinne der steirischen Bevölkerung. Dafür bietet das Rote Kreuz in der Schulung mit den Geräten bei Bedarf selbstverständlich gerne seine Unterstützung an.“

© Land Steiermark/Binder
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