Steiermark. – Die steirische Polizei plant in dieser Woche zahlreiche Schwerpunktaktionen in der Verkehrsüberwachung. Hauptthema wird „Ablenkung“ sein. Empfindliche Strafen drohen.
Laut neuesten statistischen Auswertungen im Verkehrsunfallgeschehen ist Unachtsamkeit bzw. Ablenkung für mehr als 25 Prozent der Unfalltoten verantwortlich. Experten haben festgestellt, dass durch das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung das Unfallrisiko für Fahrzeuglenker um das Fünffache, durch Schreiben von Textnachrichten sogar um das 23-Fache steigt. Diese Zahlen beziehen sich nicht nur auf Lenker von Kraftfahrzeugen, auch bei Unfällen, die von Radfahrern verursacht werden, ist Ablenkung die häufigste Unfallursache.
In der Steiermark gab es im Jahr 2022 insgesamt 5.065 Unfälle mit 6.426 Verletzten , 70 Verkehrsunfälle davon waren tödlich. Gleichzeitig mussten 2022 insgesamt rund 20.000 Übertretungen wegen Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung geahndet werden. Auch im Jahr 2023 (Zeitraum 1.1. bis 1.3.2023) waren bereits über 3.200 Übertretungen in diesem Zusammenhang zu verzeichnen.
Die steirische Polizei startet nun eine Schwerpunktwoche von 8. bis 14. Mai 2023, in der in allen steirischen Bezirken vor allem dieses Thema im Verkehrsgeschehen überwacht wird.
Es darf darauf hingewiesen werden, dass mit der neuesten KFG-Novelle die Strafen in diesem Zusammenhang empfindlich erhöht wurden. So hat sich zum Beispiel der Strafbetrag im Organmandatsweg wegen Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung von 50 auf 100 Euro verdoppelt. Auch die Strafen bei Anzeigen an die Verwaltungsbehörden sind massiv gestiegen. Das Ziel der Schwerpunktaktionen ist es, auf die genannte Problematik aufmerksam zu machen und die Bevölkerung entsprechend zu sensibilisieren.