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Spannendes Buch über Burg Rabenstein bei St. Paul im Lavanttal

Buchpräsentation am 27. März um 18.00 im Gasthof Rabensteiner, dem ehemaligen Meierhof der Burg. Bundesdenkmalamt und Geschichtsverein für Kärnten unterstützen den Druck.

Es geht unter anderem um „Streitackerln“ oder einen Abt, der sich im klösterlichen Schlafzimmer beobachtet fühlte. Spannende und skurrile Geschichten sowie viele Fachinformationen über die Burg Rabenstein bei St. Paul im Lavanttal kann man jetzt in einem neuen Buch lesen. Gedruckt wurde es mit Unterstützung des Bundesdenkmalamtes und des Geschichtsvereines für Kärnten. Das Herausgeberteam wird es am Donnerstag, 27. März, um 18.00 Uhr im Gasthof Rabensteiner, Unterhaus 3, 9470 St. Paul im Lavanttal, präsentieren. Das Besondere daran: Der Gasthof ist der ehemalige Meierhof der Burg. Erhältlich ist „Burg Rabenstein bei St. Paul im Lavanttal (Kärnten). Ergebnisse der Ausgrabungen 1997 bis 2001“ um 48 Euro im Buchhandel und auf der Homepage des Geschichtsvereines.

Burgruine Rabenstein bei St. Paul im Lavanttal. © R. Jernej
Burgruine Rabenstein bei St. Paul im Lavanttal. © R. Jernej

„Die Geschichte der Burg ist eng mit jener des Benediktinerklosters St. Paul verknüpft. Als das Kloster 1091 von Engelbert von Spanheim gegründet wurde, errichtete die spätere Kärntner Herzogfamilie zugleich die Rabenstein als Schutz für die Mönche“, erklärt Archäologin Renate Jernej vom Herausgeberteam. Sie ist im kärnten.museum beschäftigt und engagiert sich im Vorstand des Geschichtsvereines. Bei der Buchpräsentation wird sie gemeinsam mit Bernhard Hebert und Astrid Steinegger vom Bundesdenkmalamt sowie Johanna Kraschitzer vom steirischen Universalmuseum Joanneum sprechen. Die Gäste begrüßen wird der St. Pauler Bürgermeister Stefan Salzmann, Geschichtsvereins-Direktor Wilhelm Wadl wird den Verein vorstellen.

Blick ins Lavanttal von der Burgruine Rabenstein. © R. Jernej
Blick ins Lavanttal von der Burgruine Rabenstein. © R. Jernej

Die Besitzer der Burg Rabenstein wechselten im Laufe der Zeit mehrmals, so Jernej weiter. Nach den Spanheimern waren es die Salzburger Erzbischöfe, die Habsburger und schließlich die Herren von Dietrichstein. „Die Burgherren und Mönche lebten als Nachbarn nicht immer ganz konfliktfrei. Es kam zu Auseinandersetzungen um Wiesen, Wälder und Weinberge. In Schriftstücken von damals ist daher manchmal von ‚Streitackerln‘ die Rede“, so die Archäologin. Die einst romanische Burganlage wurde im 16. Jahrhundert nach mehreren Bränden nochmals tatkräftig aus- und umgebaut. 1628 erwarb sie der St. Pauler Abt Hieronymus Marchstaller. „Angeblich tätigte er den Kauf, weil es ihn gestört hat, dass die Burgbewohner mit einem ‚Perspektiv‘ (Fernrohr) in sein klösterliches Schlafzimmer schauen konnten“, so Jernej.

Kloster St. Paul und Burg Rabenstein (rechts) Ende des 17. Jahrhunderts auf einem Stich nach Valvasor. Aus: Topographia Archiducatus Carinthiae 1688 (gemeinfrei)
Kloster St. Paul und Burg Rabenstein (rechts) Ende des 17. Jahrhunderts auf einem Stich nach Valvasor. Aus: Topographia Archiducatus Carinthiae 1688 (gemeinfrei)

1636 brannte die Burg vollständig ab und verfiel seit damals. 1997 begann dann der Kulturlandschaftsverein Ruine Rabenstein mit Sanierungen. Unterstützt wurde das Projekt von Arbeitsmarktservice Kärnten, Marktgemeinde St. Paul und Land Kärnten. Die archäologische Expertise kam vom Bundesdenkmalamt und von der Karl-Franzens-Universität Graz. Bis 2001 wurde gearbeitet, dokumentiert und saniert. Heute ist die Burgruine ein beliebtes Ausflugsziel auf einem bekannten Kletterfelsen.

Archäologin und Buch-Herausgeberin Astrid Steinegger 1999 bei Grabungsarbeiten auf Burg Rabenstein. © M. Lehner
Archäologin und Buch-Herausgeberin Astrid Steinegger 1999 bei Grabungsarbeiten auf Burg Rabenstein. © M. Lehner

Im neuen, fast 400 Seiten starken Buch über die Burg Rabenstein widmen sich sieben Autorinnen und Autoren der reichen Geschichte, die sogar bis in die Kupferzeit zurückreicht. Behandelt werden die Baugeschichte sowie Funde wie Keramik, Stein, Metall, Münzen und Tierknochen. Für die Buchpräsentation wird um Anmeldung unter: geschichtsverein@landesmuseum.ktn.gv.at gebeten.

Informationen und Buchbestellungen: https://geschichtsverein.ktn.gv.at/

Das neue Buch zur Burg Rabenstein. © Geschichtsverein für Kärnten
Das neue Buch zur Burg Rabenstein. © Geschichtsverein für Kärnten

Beitrag von
Geschichtsverein für Kärnten
Web: https://geschichtsverein.ktn.gv.at/
Redaktion: Markus Böhm, Pressereferent und Mitglied im Beirat des Geschichtsvereines

© Geschichtsverein für Kärnten
© Geschichtsverein für Kärnten

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