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Mobiltelefon führte zu „Anzeigenflut“

ÜBER 1.000 VIDEOS AUSGEWERTET

Halbenrain, Bezirk Südoststeiermark. – Umfassende Suchtgift-Ermittlungen und ein sichergestelltes Mobiltelefon führten zur Klärung zahlreicher Straftaten. Mehr als 200 Anzeigen waren die Folge. Rund 30 Tatverdächtige wurden ausgeforscht.

Im September des Vorjahres (2023) stellten Beamte der Polizeiinspektion Halbenrain umfassende Ermittlungen in Zusammenhang mit Straftaten nach dem Suchtmittelgesetz an. In den Fokus der Ermittlungen rückte rasch ein 21-jähriger Rumäne aus dem Bezirk Südoststeiermark. Der einschlägig polizeilich bekannte Mann stand im Verdacht, größere Mengen an Kokain, Ketamin, Ecstasy und Marihuana überwiegend an Minderjährige im Bezirk in Umlauf gebracht zu haben. Dieser Verdacht führte unter anderem zu einer gerichtlich bewilligten Hausdurchsuchung sowie einer vorübergehenden Festnahme des 21-Jährigen. Im Zuge dessen stellten Beamte auch das Mobiltelefon sowie ein Tablet des Verdächtigen sicher.

Exzessive „Suchtgiftpartys“

Akribische Auswertungen der sichergestellten Beweismittel festigten bald den Eindruck, dass die Ermittler scheinbar auf eine wahre „Goldgrube“ gestoßen waren. Dabei bestätigte sich der Anfangsverdacht, nachdem Beamte hunderte Videos von teils sogar mehrtägigen „Suchtgiftpartys“ sicherstellten. Diese Aufnahmen dokumentierten nicht nur die Weitergabe von unterschiedlichsten Suchtmitteln, sondern auch den exzessiven Konsum, der in einem Fall sogar im Krankenhaus endete. Das Ganze dokumentiert auf zahlreichen Clips in Form eines „Video-Tagebuchs“. Beamte forschten allein in Zusammenhang mit Straftaten nach dem Suchtmittelgesetz mehr als 25 Tatverdächtige aus.

Weitere Straftaten geklärt

Auch weitere Delikte wie etwa Körperverletzungen, Nötigungen und Gefährdungsdelikte konnten die südoststeirischen Beamten anhand der sichergestellten Aufnahmen klären. Darunter beispielsweise eine Körperverletzung, bei der einem Opfer ein Zahn ausgeschlagen worden war. Auf große Aufmerksamkeit bei den Beamten stieß zudem eine andere Aufnahme aus Feldbach. Dabei war auf einem Video zu sehen, wie Tatverdächtige über eine Minute lang Luft aus einem im Einsatz befindlichen Polizei-Streifenwagen ausließen, während die Beamten eine Veranstaltung überwachten.

Schwerwiegende Verkehrsübertretungen

Nicht unbeachtet blieben zahlreiche Übertretungen im Straßenverkehr. So stellten Ermittler allein rund 70 Aufnahmen sicher, bei denen sich der 21-Jährige selbst in offenbar beeinträchtigtem Zustand beim Lenken von desolaten Kraftfahrzeugen filmte, obwohl der Mann selbst gar keine Lenkberechtigung besitzt. Diese war ihm bereits davor behördlich entzogen worden. Polizisten forschten acht weitere Personen aus, die teils eklatante Geschwindigkeitsübertretungen und gefährliche Fahrmanöver setzten. Dabei fuhren sie mit bis zu 140 km/h in 30er Zonen, rasten mit 120 km/h durchs Ortsgebiet oder mit 230 km/h über österreichische Autobahnen, während sie Suchtmittel und Alkohol konsumierten. Bei neun Fahrzeuglenkern wurde eine behördliche Überprüfung der Verkehrszuverlässigkeit bei den zuständigen Behörden angeregt.

Überwiegend geständig

Die insgesamt etwa 30 Tatverdächtigen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren zeigten sich, auch ob der vorhandenen Videoaufnahmen, überwiegend geständig. Sie alle werden an die jeweils zuständigen Behörden bzw. an die Staatsanwaltschaft angezeigt. 

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