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Hitzefrei für Trailrunner? Geht nicht, gibt`s nicht – Allen heute schwitzenden Flachland-Großstadtläufern gewidmet!

Es beginnt der, laut Wetterbericht, bisher heißeste Tag des heurigen Jahres. Am Trainingsplan stehen aber ca. 30 Trailrunningkilometer am Programm – nach kurzem Nachdenken fällt mir die Lösung ein, wie ich das heutige Vorhaben umsetzen kann: bei Hermagor zweigt in Richtung Nordwesten das Gitschtal ab. An dessen Ende liegt der schöne Ort Weißbriach. Genau da fließt der Gössering Bach aus dem Gössering Graben und Gräben in den Bergen sind kühle Orte. Nach kurzer Auffahrt parke ich mich beim Gemeindeamt ein.

8:30 Uhr, ich starte die Stoppuhr und laufe los – man kann die aufkommende Hitze auf den ersten paar Hundert Metern auf Asphaltstraße schon erahnen. Gut, dass es schon bald in den Grabeneingang hinein geht – der Wald bietet Schatten und der Bach kühlt die Luft zusätzlich ab. Die schottrige Forststraße steigt angenehm an, es ist still und das Laufen wird wieder zur Routine. Nach kurzer Zeit geht es vorbei an verfallenen Bauwerken, das Tal war einmal bewohnt und man betrieb dort Hammerwerke.

Nach 4 Kilometern dreht der Forstweg vom Gössering rechts weg und es geht zügig bergauf. Vorbei an der kleinen Weide Pfarreneben steigt´s weiter nun über die Waldgrenze. Nach einer guten Stunde laufe ich voller Vorfreude (die Almwirtin war für ihre ausgezeichneten Speisen, die eher als Kunstwerke bezeichnet werden konnten, unverwechselbar) bei der Waisacher Alm ein. Kann nicht widerstehen und bestelle einen Saft und ein Käsebrot. Als es serviert wird zerplatzt mein Kopfbild – das hat mit Kunst aber gar nichts mehr zu tun, schade.

Saft ausgetrunken und Brot in den Laufrucksack – es geht weiter. Leicht ansteigend und abfallend zur Grafenweger Alm und dann zu den Grafenweger Wänden, dem „Grand Canyon“ Kärntens mit traumhaftem Ausblick ins Drautal. Ab nun geht es steil bergab, die Oberschenkel jubilieren, zum Kreuzwirt und dann neben der Straße zum Weissensee. Weg mit den Laufschuhen, die Füße dürfen kurz im glasklaren Seewasser beim Campingplatz ausdampfen.

Zur Abwechslung laufe ich wieder 100 Höhenmeter durch Wiesen und Wald bergauf zum Kreuzberg. Ab hier bekommen die Oberschenkel wieder zu arbeiten, denn es geht fast in der „Direttissima“ runter, zurück nach Weißbriach. Nach drei Stunden laufen bin ich wieder im Alpendorf angelangt. Auf einer Wiese neben dem Erlebnisbad absolviere ich die notwendigen Stretchübungen und mache etwas Yoga. Das gefällt einer Gruppe Eis schleckender Kindergartenkinder sehr, finden mich unheimlich witzig und kichern lauthals über den sich verbiegenden alten Mann. Und ich freue mich, dass ich nach einem tollen Lauferlebnis in wunderschöner Kulisse, Kinder zum Lachen bringen konnte. Ein wenig bedaure ich doch die „Laufkollegen“, die heute in den großen Städten abschwitzen mussten und fühle mich sehr privilegiert.

Weitere spannende Geschichten aus dem Leben von Andreas Zöpfl unter www.luftlandwasser.com

Text & Foto: Andreas Zöpfl lunftlandwasser.com

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