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Polizeiliche Anzeigenstatistik 2023

Steiermark. – Die Landespolizeidirektion Steiermark prĂ€sentierte Montagmittag, 25. MĂ€rz 2024, im Rahmen einer Pressekonferenz die Statistik der Anzeigenzahlen fĂŒr das Jahr 2023.

Bislang wurde diese Statistik als „Kriminalstatistik“ bezeichnet. Dieser Terminus ist allerdings irrefĂŒhrend, da er regelmĂ€ĂŸig in Richtung „KriminalitĂ€tslage“ missinterpretiert wird. Es handelt sich dabei nicht um eine „Statistik der KriminalitĂ€t“, sondern um eine „Statistik der angezeigten KriminalitĂ€t“. Es ist eine reine Anzeigenstatistik im Hellfeld, ohne RĂŒcksichtnahme auf z.B. Einstellungen, FreisprĂŒche oder Verurteilungen, gesellschaftliche VerĂ€nderungen, Änderungen der polizeilichen Taktik oder auch einem Dunkelfeld. Dies hat zur Konsequenz, dass die Bezeichnung „KriminalitĂ€tsstatistik“ nie ein exaktes Abbild der tatsĂ€chlichen KriminalitĂ€tslage liefern kann.

GesamtkriminalitÀt

Die Polizei Steiermark verzeichnete österreichweit den geringsten Anstieg der Anzeigen im Bereich der GesamtkriminalitÀt mit einem Plus von 3,9 Prozent. Wurden 2022 noch 54.988 Anzeigen erstattet, waren es im Jahr 2023 57.136. Zum siebten Mal in Folge konnte mehr als jede zweite Tat geklÀrt werden, die AufklÀrungsquote lag bei 56,3 Prozent. 2023 konnten mit 38.174 insgesamt 2,1 Prozent mehr TatverdÀchtige ausgeforscht werden als im Jahr zuvor (2022: 37.395). Davon handelte es sich bei 37,9 Prozent der TatverdÀchtigen um Fremde (2022: 35,8).

InternetkriminalitÀt

2023 stiegen auch in der Steiermark die Anzeigenzahlen im Bereich der InternetkriminalitÀt erneut an: Es wurden 7.546 Anzeigen erstattet, ein Plus von 6,4 Prozent im Vergleich zum Jahr davor (2022: 7.093). 1.599 dieser Anzeigen betraf Delikte von Cybercrime im engeren Sinne (Delikte an Computersystemen), ein Minus von 17,2 Prozent (2022: 1.932). Beim Internetbetrug hingegen stiegen die Anzeigenzahlen von 3.616 im Jahr 2022 auf 4.483 im Berichtsjahr, ein Plus von 24 Prozent.

GewaltkriminalitÀt

9.914 Gewaltdelikte wurden 2023 angezeigt, eine Steigerung von 6,5 Prozent im Vergleich zu den im Jahr 2022 getĂ€tigten 9.311 Anzeigen. 2.379 Straftaten entfielen davon auf den Bereich Gewalt in der PrivatsphĂ€re, wĂ€hrend es im Vorjahr noch 2.223 waren. Bei 62 Prozent der begangenen Gewaltdelikte ging eine Beziehung zwischen TĂ€ter und Opfer voraus (6.533 TĂ€ter-Opfer-Beziehungen). Die am hĂ€ufigsten verzeichnete Waffe stellte 2023 erneut die Stichwaffe dar (274 FĂ€lle). Im Berichtsjahr wurden 16 vollendete Morde verzeichnet, bei denen fĂŒnf mĂ€nnliche (2022: 6) und elf weibliche Personen getötet wurden (2022: 5). Die AufklĂ€rungsquote in diesem Bereich betrĂ€gt 100 Prozent. Erneut wurden, wie im Jahr 2022, 133 Anzeigen wegen Vergewaltigung erstattet. Die Anzahl der angezeigten Raubdelikte stieg von 122 erfassten Straftaten im Jahr 2022 auf 164 Delikte im Jahr 2023, ein Plus von 34,4 Prozent. Mehr als die HĂ€lfte der Delikte ereignete sich hier auf öffentlichen Orten, Straßen oder ParkplĂ€tzen. Mit 305 Delikten konnte ein RĂŒckgang bei der Gewalt gegen Beamte verzeichnet werden (2022: 340).

EigentumskriminalitÀt

Etwas geringer als der österreichweite Anstieg fielen die Anzeigen aufgrund der EigentumskriminalitĂ€t in der Steiermark aus. 2023 wurden 14.948 Delikte in diesem Bereich zur Anzeige gebracht, ein Plus von 10,2 Prozent im Vergleich zu den 13.563 erstatteten Anzeigen im Jahr 2022. Die hĂ€ufigste Tatörtlichkeit stellten dabei öffentliche Orte, Straßen und ParkplĂ€tze sowie Kellerabteile dar. Die Kfz-DiebstĂ€hle stiegen im Jahr 2023 um 22,3 Prozent auf 192 erfasste Delikte an (2022: 157). Auch beim Taschen- und Trickdiebstahl wurden 2023 um 28,6 Prozent mehr Anzeigen erstattet, es wurden 850 Delikte zur Anzeige gebracht.

SuchtmittelkriminalitÀt

2023 wurden 3.762 Delikte nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht, ein RĂŒckgang von 2,1 Prozent im Vergleich zu den im Jahr 2022 erstatteten 3.842 Anzeigen. Das ist wahrscheinlich auf eine Verlagerung der KriminalitĂ€t in den privaten Raum zurĂŒckzufĂŒhren. Suchmittel werden vermehrt ĂŒber das sogenannte „Darknet“ beschafft, der Handel im öffentlichen Raum (und somit in der öffentlichen Wahrnehmbarkeit) ist zurĂŒckgegangen.

WirtschaftskriminalitÀt

2023 verzeichnete die Polizei in der Steiermark auch im Bereich der WirtschaftskriminalitĂ€t eine Steigerung der Anzeigen von 11.093 im Jahr 2022 auf 11.650. Mit der daraus resultierenden Zunahme von fĂŒnf Prozent liegt der Anstieg jedoch unter dem österreichweiten Trend. Der Großteil der FĂ€lle, knapp 69,7 Prozent, entfiel auf Betrugsdelikte (2022: 8.117). 2023 wurden 371 Anzeigen wegen Sozialleistungsbetrug erstattet (2022: 421). Die Anzeigen aufgrund von Trickbetrug gingen deutlich um 48,9 Prozent zurĂŒck: Wurden im Jahr 2022 noch 966 Anzeigen erstattet waren es im Berichtsjahr 494. Die echten Wirtschaftsdelikte sind von 133 Anzeigen im Jahr 2022 auf 201 im Jahr 2023 gestiegen, ein Plus von 51,1 Prozent. Die Anzeigenzahlen betreffend der UrkundenkriminalitĂ€t sanken 2023 von den im Vorjahr verzeichneten 1.558 Delikten auf 1.477. Im Berichtsjahr wurden 254 Anzeigen wegen Delikten mit unbaren Zahlungsmitteln erstattet, eine Steigerung von zwei Prozent im Vergleich zu 2022.

Zitat

Der stellvertretende Landespolizeidirektor, Generalmajor Joachim Huber, betonte die Wichtigkeit der PrĂ€ventionsarbeit: „Durch vermehrte PrĂ€ventionsarbeit entsteht eine Sensibilisierung in der Gesellschaft, die zu einer vermehrten Anzahl von Anzeigen fĂŒhrt. Damit verbunden ist aber auch eine Erhellung im Bereich der Dunkelziffern. Die steirischen Polizisten leisten jedenfalls hervorragende Arbeit!“, so der Generalmajor.

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