Lieboch, Bezirk Graz-Umgebung. – Rund zwei Wochen lang waren Brandermittler intensiv mit der Ursachenermittlung nach dem Brand eines Einfamilienhauses beschäftigt. Nun nahmen Kriminalisten eine Tatverdächtige (55) fest. Sie dürfte das Feuer beim Haus ihres Ex-Freundes gelegt haben.
Es war kurz nach 20.00 Uhr, als das gemietete Einfamilienhaus eines 50-Jährigen an jenem Samstagabend (30. September 2023) in Brand geriet. Die genaue Brandursache war vorerst nicht klar. Ein aufmerksamer Nachbar wurde jedoch auf das Feuer aufmerksam und alarmierte Einsatzkräfte sowie die beiden Bewohner des Hauses. Der 50-Jährige und die 38-Jährige hatten zu diesem Zeitpunkt noch keinen Brand bemerkt und konnten das Haus rechtzeitig und unbeschadet verlassen. Knapp 80 Einsatzkräfte von zehn umliegenden Feuerwehren sorgten in der Folge für die Löscharbeiten des teils in Vollbrand stehenden Hauses.
Intensive Brandermittlungen
Brandermittler sowie Tatortbeamte des Landeskriminalamts (LKA) Steiermark haben in der Folge gemeinsam mit Sachverständigen die Ursachenermittlungen übernommen. Dabei konnte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine vorsätzlich herbeigeführte Brandursache ermittelt werden. Akribische Ermittlungen sowie der Hinweis einer am Tatort ersteintreffenden Streife führten in der Folge zur 55-jährigen Ex-Lebensgefährtin des Hausbewohners (50). Er hatte sich erst zwei Woche davor per Messenger-Nachricht von der Frau getrennt.
Mit Taxi zum Tatort
Kriminalisten nahmen die 55-Jährige nun über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz fest. Die Grazerin zeigte sich zum Tatvorwurf der Brandstiftung nicht geständig und streitet jeglichen Tatzusammenhang ab. Sie gab lediglich an, am Abend des Brandes mit einem Taxi zum Haus ihres Ex-Partners gefahren zu sein, um nach einem kurzen Gespräch wieder nach Hause zu fahren. Wie die Ermittlungen ergaben, gab es an diesem Tag jedoch weder ein Gespräch noch einen Kontakt zwischen dem 50-Jährigen und der nunmehrigen Tatverdächtigen. Stattdessen beabsichtigte die 50-Jährige nach dem Brand mit dem Bus zurück nach Graz zu fahren, wobei sie aufgrund der erforderlichen Straßensperre für die Dauer des Löscheinsatzes rund drei Stunden im Bus warten musste. Dabei sah sie zu, wie das Haus ihres Ex-Partners niederbrannte.
Die 50-Jährige wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
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