Die Tiroler Polizei setzt wiederum zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion von Schulwegunfällen
Wenn in wenigen Tagen in vielen Tiroler Pflichtschulen das neue Schuljahr beginnt, geht es der Tiroler Polizei wieder vorrangig um die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg. Durch Aufklärung, Präsenz und Kontrolle soll erreicht werden, dass die Kinder unfallfrei zur Schule bzw. zum Kindergarten und von dort wieder sicher nach Hause kommen.
38 Schulwegunfälle im Jahr 2022 in Tirol
Im Jahre 2022 ereigneten sich in Tirol 268 Unfälle mit Kindern (2021: 262 Unfälle) bei denen insgesamt 282 Kinderverletzt und leider auch 2 Kinder ums Leben kamen (2021: 275 verletzte Kinder und keine getöteten Kinder), davon passierten 38 Unfälle auf dem Schulweg, bei denen 39 Schulkinder verletzt wurden (im Jahr 2021 waren es 32 Schulwegunfälle mit 34 verletzten Schulkindern). Im Jahr 2022 war in Tirol kein und österreichweit ein tödlich verunglücktes Kind am Schulweg zu beklagen (2021: in Tirol kein getötetes Kind am Schulweg, österreichweit ein getötetes Schulkind).
Überwachungsmaßnahmen durch die Polizei
Die Tiroler Polizei wird zu Beginn des neuen Schuljahres – und in den Folgemonaten – eine Reihe von Schwerpunkten setzen, um die Sicherheit am Schulweg weiter zu steigern. Begleitend zur Verkehrserziehung wird es im Nahbereich von Schulen und Kindergärten neben der Schulwegsicherung auch entsprechende Verkehrskontrollen durch die Polizei geben.
Diese umfassen beispielsweise:
- die Schulwegsicherung an neuralgischen Stellen
- die Überwachung der Schutzwege im Nahbereich und Geschwindigkeitskontrollen im Nahbereich von Schulen und Kindergärten sowie der Bestimmunen über Kinderbeförderung
- Verkehrserziehung in den Volksschulen über richtiges Verhalten am Schulweg in Theorie und Praxis
- Vorbereitung und Abnahme der Radfahrprüfung in der 4. Klasse Volksschule
- Information bei Elternabenden und Verkehrssicherheitsberatung in den Berufsschulen, in AHS und BHS
„Die Schulwegsicherung hat in den ersten Wochen nach Schulbeginn oberste Priorität bei der Tiroler Verkehrspolizei! Wir versuchen durch Schwerpunktsetzung im Nahbereich von Schulen und Kindergärten und Aufklärung einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Sicherheit unserer „schwächsten“ Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen zu leisten“, sagte Obstlt Enrico Leitgeb, stv. Leiter der Landesverkehrsabteilung Tirol
5 Tipps für einen sicheren Schulweg:
- Einen sicheren Schulweg auswählen
Beim gemeinsamen Begehen des künftigen Schulweges sollen mit dem Kind mögliche Gefahren besprochen werden. Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung. Regeln kurz, aber besser öfter wiederholen. So prägt sich Ihr Kind das richtige Verhalten gut ein. Der Schulweg sollte nach sicheren Straßen, ampelgeregelten Kreuzungen und Schülerlotsen ausgerichtet werden. Der kürzeste Schulweg muss nicht immer der Sicherste sein.
- Achtung an Ampeln und Zebrastreifen
Auch am Zebrastreifen bzw. bei einer grünen Ampel, muss das vorausschauende und vorsichtige Überqueren geschult werden. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass man vor dem Überqueren einer Straße immer nach beiden Seiten schaut, bevor man losgeht und es in jedem Fall warten muss, bis alle Fahrzeuge zur rechten und linken Seite reagiert und angehalten haben, bevor man die Straße sicher überqueren kann.
- Schulweg mit Auto oder „Öffis“
Sollten Sie Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, gilt es besonders auf die Sicherung durch einen geeigneten Kindersitz sowie das richtige Angurten zu achten. Beim Aussteigenlassen immer auf den Nachfolgeverkehr und andere Verkehrsteilnehmer achten. Direkt vor der Schule warten – nicht auf der gegenüberliegenden Straßenseite – Kinder laufen gerne auf die Eltern zu und achten nicht mehr auf den Verkehr. Auf dem Weg zur Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln sollte im Vorfeld mit Kindern das richtige Verhalten an Haltestellen sowie in den Fahrzeugen besprochen werden.
- Sicher in die Schule mit dem Fahrrad bzw. E-Scooter
Für die Verwendung eines Fahrrades ohne Aufsichtsperson, muss man mindestens neun Jahre alt und im Besitz eines Fahrradausweises sein. Für E-Scooter gelten grundsätzlich die gleichen Bestimmungen wie für Fahrräder. Kinder bis zum 12. Lebensjahr sind zudem verpflichtet einen Sturzhelm zu tragen.
- Reflektoren auf Kleidung und Schultasche
Helle Kleidung verbessert die Sichtbarkeit – zusätzlich reflektierende Materialien an Taschen, Schuhen und Kleidung steigern zusätzlich die Sichtbarkeit.
Das Ersuchen der Exekutive richtet sich an alle Fahrzeuglenker/innen – die Geschwindigkeit im Bereich von Schulwegen und in der Nähe von Bildungseinrichtungen entsprechend zu reduzieren, um Kindern jederzeit ein gefahrloses Überqueren der Straße zu ermöglichen. Bitte auch generell auf das Telefonieren während der Fahrt – auch mit Freisprecheinrichtung – möglichst zu verzichten, um die volle Aufmerksamkeit dem Verkehrsgeschehen widmen zu können. Auf diese Weise können wir alle gemeinsam einen Beitrag leisten, um noch mehr Sicherheit auf Tirols Schulwegen zu gewährleisten.